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Logbuch Projekt Abenteuer Kanada 2009/2011

 

Vorbestellung: unsere Absicht ist, sofort nach unserer Ankunft in Deutschland eine DVD über unser Projekt Abenteuer Kanada zu produzieren. Diese DVD wird voraussichtlich eine Spieldauer von ca. 70 Minuten haben, über englische Untertitel verfügen und zwischen 25,00 bis 30,00 Euro (zuzüglich Versand und Verpackung) kosten.
Alle Interessenten, die unsere DVD „Abenteuer Kanada“ bis zum 30.11.2010 unter Angabe des Namens, der Adresse und Telefonnummer bestellen, erhalten exklusiv eine unserer persönlich limitierten Autogrammkarten mit einer schönen Landschafts- oder Tieraufnahme als Hintergrund.
Sichern Sie sich schon jetzt unsere neue DVD über unsere Abenteuer in Kanada unter der e-mail-adresse:

harald-paul@haraldpaul.com


Tag und Zeit: 12.11.2010 11.05 utc
Ort: 53° 52,233 N 010° 41,041 E
Wind: SW / 6-7 bft
Wetter: Schauer / 9,8° C
Wassertemperatur: Wasser 11,0 ° C  

In Deutschland zurück: mit der heutigen Einfahrt in den Lübecker Stadthafen haben wir die Seefahrt mit ihren schwierigen Etappen erfolgreich beendet. Herzlich war der Empfang der in Lübeck anwesenden Leute. Noch am selben Tag wurden die Filmaufnahmen der Expedition durch ein kompetentes TV-Team beurteilt. Alle waren begeistert von der hohen Qualität des Filmrohmaterials, der Kameraführung und der festgehaltenen Szenen. Unsere Befürchtungen, daß das Filmmaterial unter den harten Bedingungen der Expedition Schaden genommen haben könnte, haben sich nicht bestätigt.

Nicht vergessen: jetzt unsere neuen DVD "Abenteuer Kanada" vorbestellen. Mehr Informationen siehe unter "Aktuelles"


Tag und Zeit: 06.11.2010 17.05 utc
Ort: 55° 56,286 N 012° 29,676 E
Wind: W / 4-5 bft
Wetter: Dunkel / 5,6° C
Wassertemperatur: Wasser 13,0 ° C Wellenhöhe: 0,5 - 1 m

Im Netz: etwa eine Seemeile vor der Einfahrt in den Hafen von Klintholm (Dänemark) steuerte die „Gypsy Life“ in ein an der Wasseroberfläche befindliches starkes Stellnetz. Geistesgegenwärtig schaltete ich das Getriebe auf „Neutral“, so daß die Schiffsschraube nicht mehr rotierte. Bedingt durch das hohe Gewicht des Schiffes hielt der Schwung noch an und die „Gypsy Life“ zerriß das Stellnetz. Ursache für unsere mißliche Lage war, daß der Eigentümer versäumt hatte, das Netz durch Radarreflektoren kenntlich zu machen.

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Tag und Zeit: 03.11.2010 14.30 utc
Ort: 57° 27,324 N 011° 54,846 E
Wind: SW / 9 bft
Wetter: Schauer / 9,2° C
Wassertemperatur: Wasser 13,0 ° C  

Reparatur: die harte See und die Kälte haben unserem Radar stark zugesetzt. Erst nachdem uns ein Ersatzteil mit dem Taxi geliefert wurde, konnten wir den Defekt reparieren. Jetzt ist die „Gypsy Life“ wieder in der Lage sich am regen Schiffsverkehr vor Schwedens Küste zu beteiligen.

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Tag und Zeit: 25.10.2010 13.43 utc
Ort: 58° 27,413 N 008° 45,558 E
Wind: SW / 1 bft
Wetter: sonnig / -2,,3° C
Wassertemperatur: Wasser 11,8 ° C  

Arendal: wir haben den Nordatlantik verlassen und das Skagerrak-Seegebiet erreicht. Ab hier können wir fast ausschließlich geschützte Innenpassagen für die Heimfahrt nutzen, damit wir sicher und pünktlich zum 12. November in Lübeck einlaufen.

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Tag und Zeit: 20.10.2010 20.00 utc
Ort: 58° 08,943 N 005° 15,447 E
Wind: NW / 7-9 bft
Wetter: Schneefall / -1,3° C
Wassertemperatur: Wasser Wellenhöhe: bis 5 m

Skudneshavn: ein kleiner idyllischer Hafen der uns in dieser Nacht Schutz und Geborgenheit vor der rauhen See gab. Der einsetzende Schneefall erweckte in uns wieder die Erinnerung an Kanada. Dort mußten wir unseren Holzofen alle drei bis vier Stunden unseren Holzofen mit Brennmaterial füttern, damit sich Wärme in der „Gypsy Life“ ausbreiten konnte. Hier im Hafen versorgt Strom unsere Bordheizung. Die Zivilisation hat uns wieder!

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Tag und Zeit: 15.10.2010 13.43 utc
Ort: 60° 09,035 N 005° 10,555 W
Wind: N / 1 bft
Wetter: sonnig / 21,4° C
Wassertemperatur: Wasser 16,0 ° C  

Erfolgreich und einzigartig: wir haben die vorübergehende Wetterberuhigung ausgenutzt, um in 27 Stunden von den Färöer-Inseln zu den Shetlands zu gelangen. Nach einem kurzen Aufenthalt von nur einer Nacht, haben wir nach einer Fahrzeit von weiteren 29 Stunden Norwegen erreicht.
Die „Gypsy Life“ und ihre Crew ist das erste nur 11, 7 Meter lange stützbesegelte Motorboot, welches den Nordatlantik zwei mal auf der traditionellen Wikingeroute überquert hat, und zusätzlich einen harten Labrador-Winter fernab jeglicher Zivilisation, eingeschlossen in starkem Eis, erfolgreich überstand. Eine Herausforderung, die alles von Mensch und Material - manchmal sogar etwas mehr - abverlangte.

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Tag und Zeit: 08.10.2010 17.52 utc
Ort: 64° 10,172 N 011° 46,389 W
Wind: S / 2-3 bft
Wetter: Nebel / 9,0° C
Wassertemperatur: Wasser 11,0 ° C Wellenhöhe: bis 4 m

Stillstand: während der Überfahrt zu den Faröer Inseln, blieb nach etwa achtzig zurückgelegten Seemeilen mit einem Schlag die Hauptmaschine stehen. Ein etwa fünf Quadratmeter großes altes Fischernetz hatte sich in der Schiffsschraube verfangen. Trotz der starken Rollbewegungen der Gypsy Life – hervorgerufen durch die sehr hohen Wellen – wagte ich einen äußerst gefährlichen Tauchgang. Nach etwa fünfunddreißig Minuten harter Arbeit war es mir gelungen die Schraube vom Netz zu befreien und wir konnten unsere Fahrt fortsetzen.
Wir sind am 9. Oktober um 19:24 utc in Westmanhaven (Faröer) angekommen.

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Tag und Zeit: 04.10.2010 07.30 utc
Ort: 64° 55,814 N 014° 01,327 W
Wind: NE / 2-3 bft
Wetter: Regen / 10,4° C
Wassertemperatur: Wasser 11,0 ° C  

Geduld: Meile für Meile haben wir uns durch die fast fünf Meter hohen Wellen entlang der Ostküsten Islands nach Süden vorgearbeitet. Wir warten jetzt den geeigneten Zeitpunkt ab, um das Seestück zu den Färöer Inseln zu queren. Für die ca. 250 Seemeilen (463 Kilometer) rechnen wir mit etwa 45 Fahrstunden bei gemäßigtem Seegang. Meine körperliche Verfassung ist soweit wieder hergestellt, daß ich diese Herausforderung annehmen kann.

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Tag und Zeit: 28.09.2010 12.12 utc
Ort: 65° 45,458 N 028° 15,698 W
Wind: NE / 7 bft
Wetter: teilbewölkt / 5,9° C
Wassertemperatur: Wasser 5,4 ° C Wellenhöhe: 3,50 m

Kursänderung: wie vorauszusehen war herrschten in den vergangenen Tagen harte Winde und stürmische See vor. Doch heute wurde es zuviel. Der Wind frischte so stark auf, daß wir in den Hafen „Vopnafördur“ auswichen um etwas Windabschwächung abzuwarten.

Subskription unserer neuen DVD "Abenteuer Kanada" siehe unter "Aktuelles"


Tag und Zeit: 20.09.2010 04.00 utc
Ort: 65° 35,901 N 014° 49,128 W
Wind: SE / 7-8 bft
Wetter: sonnig / 7,3° C
Wassertemperatur: Wasser 13 ° C  

Zu spät: Wir sind sicher in den Hafen gebracht worden und ruhen uns jetzt etwas aus. Doch rund um Island tobt die See weiter. Nach der Auskunft mehrerer kompetenter Isländer sind wir um etwa drei Wochen zu spät um nochmals ruhigeres Wetter zu bekommen. Die „Gypsy Life“ und ihre Crew wird also weiterhin Schwerstarbeit zu leisten haben um das Ziel zu erreichen.

Subskription unserer neuen DVD "Abenteuer Kanada" siehe unter "Aktuelles"


Tag und Zeit: 19.09.2010 22.19 utc
Ort: 65° 52,416 N 028° 15,698 W
Wind: NE / 7 bft
Wetter: teilbewölkt / 5,9° C
Wassertemperatur: Wasser 5,4 ° C Wellenhöhe: 3,50 m

Die See zu stark, die Pauls zu schwach: die Anstrengungen der vergangenen Wochen kosteten doch mehr Körperenergie als erwartet. Entgegen der Wettervorhersage frischte der Wind etwa 100 Seemeilen vor Island auf. Eine Meeresströmung gegen die Windrichtung baute eine unerbittliche See auf. Die vergangene Nacht drifteten wir wieder. Keine Besserung! Ein in der Nähe befindlicher 66 Meter langer Trawler (Fischkutter) gab uns für einige Stunden Schutz vor den Wellen. Die isländische Seenotrettung sandte zwei Kapitäne aus, die die „Gypsy Life“ samt ihrer Crew in einen sicheren Hafen fuhren.
Unser außerordentlicher Dank gilt der Besatzung des Trawlers „Gudmundur i Nesi“ und der Besatzung der SAR „Vördur II“.

Subskription unserer neuen DVD "Abenteuer Kanada" siehe unter "Aktuelles"


Tag und Zeit: 14.09.2010 11.00 utc
Ort: 65° 36,821 N 037° 37,536 W
Wind: variabel / 1-2 bft
Wetter: sonnig / 10,9° C
Wassertemperatur: Wasser 8,7 ° C  

Vorbestellung: unsere Absicht ist, sofort nach unserer Ankunft in Deutschland eine DVD über unser Projekt Abenteuer Kanada zu produzieren. Diese DVD wird voraussichtlich eine Spieldauer von ca. 70 Minuten haben, über englische Untertitel verfügen und voraussichtlich zwischen 25,00 bis 30,00 Euro (zuzüglich Versand und Verpackung) kosten.
Alle Interessenten, die unsere DVD „Abenteuer Kanada“ bis zum 30.11.2010 unter Angabe des Namens, der Adresse und Telefonnummer bestellen, erhalten exklusiv eine unserer persönlich limitierten Autogrammkarten mit einer schönen Landschafts- oder Tieraufnahme als Hintergrund.
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Tag und Zeit: 13.09.2010 23.52 utc
Ort: 65° 36,821 N 037° 37,536 W
Wind: NE / 2 bft
Wetter: dunkel / 6,3° C
Wassertemperatur: Wasser 9,0 ° C  

Ausgewrungen: ich war in meinem ganzen Leben noch nie so sparsam wie in den letzten Tagen. Mit Schwamm und Handtüchern sammelten wir den letzten Diesel aus den Tanks und haben diese über einem kleinem Kanister ausgewrungen. Dieser so gewonnene Diesel reichte aus, um unseren Yanmar am Leben zu erhalten und Tasiilaq (Ammassalik) zu erreichen.


Tag und Zeit: 08.09.2010 09.58 utc
Ort: 62° 33,092 N 042° 05,694 W
Wind: NE / 2 bft
Wetter: Nebel / 5,5° C
Wassertemperatur: Wasser 5,4 ° C Wellenhöhe: 3,50 m

Knapp: durch die starke Gegenströmung und die anhaltenden Bugwinde haben wir bisher erheblich mehr Treibstoff benötigt als kalkuliert. Die berechneten sieben Fahrtage nach Tasiilaq (einzige Bunkerstation an der Ostküste Grönlands) sind abhängig von der Eissituation. Der Treibstoff unter diesen Bedingungen wird aber nur noch für fünf Tage reichen. Es wird sehr knapp.


Tag und Zeit: 04.09.2010 19.01 utc
Ort: 60° 04,737 N 043° 11,657 W
Wind: SW / 1-2 bft
Wetter: bewölkt und Nebel / 12,4° C
Wassertemperatur: Wasser 8,0 ° C  

Einfahrt: die Westküste und das Kap Farvel liegt bereits hinter uns. Nun gilt es die schwierige Ostküste durch Eis und gegen die Strömung zu befahren, um Tasiilaq (Ammassalik) zu erreichen.


Tag und Zeit: 27.08.2010 11.03 utc
Ort: 61° 19,745 N 048° 41,763 W
Wind: N / 5-6 bft
Wetter: Regen und Nebel / 9,4° C
Wassertemperatur: Wasser 6,4 ° C  

Verhext: vor fast genau einem Jahr ankerten wir an der selben Stelle vor der Westküste Grönlands. Wir konnten uns noch sehr gut daran erinnern, als hier Orkanböen mit Windstärken um 12 bft unser Schlauchboot mitsamt dem Außenbordmotor umdrehten und den Motor und die Ausrüstung vollständig unter Wasser drückten. Diesmal hatten wir anderen Probleme. Der Luftschlauch des Belüfterventils unserer Yanmar- Hauptmaschine war verstopft. Durch die fehlende Luft in dem Wasseransaugtrakt lief der Motor voll Wasser. In der Regel ist das der sichere Tot für jede Maschine. Nur der stabilen und einfachen Konstruktion des Yanmar-Motors und meinen Erfahrungen als Mechaniker ist es zu verdanken, daß der Diesel wieder läuft und die Fahrt fortgesetzt werden kann.


Tag und Zeit: 22.08.2010 04.41 utc
Ort: 61° 59,803 N 49° 41,284 W
Wind: NW / 5-6 bft
Wetter: Dunkel und Nebel / 7,4° C
Wassertemperatur: Wasser 6,0 ° C  

Live dabei: das ersehnte Ziel Paamiutl (Frederikshab, Süd-Grönland) wurde nach 74 Stunden Motorlaufzeit erreicht. Im Vergleich zur Überfahrt im letzten Jahr war die Fahrzeit um etwa einen Tag länger. Die schlechten Windbedingungen waren der Grund für längere Driftzeiten (Schiff treibt sehr langsam ohne Maschinenkraft vor dem Wind in der See um für die Besatzung Erholungszeiten zu erlangen).Sehr müde und ausgepumpt genießen wir jetzt die Stille am Ankerplatz und gewinnen langsam die verlorenen Kräfte wieder zurück.


Tag und Zeit: 21.08.2010 08.00 utc
Ort: 60° 43,180 N 53° 21,754 W
Wind: Windstille / 0 bft
Wetter: Dunst / 9,1° C
Wassertemperatur:    

Live dabei: die ganze Nacht durchgefahren – Wellenhöhe durchschnittlich drei Meter, im Morgengrauen nur noch ein Meter – eine große Schule von Grindwalen ganz nahe an der „Gypsy Live“ – vor zwei Stunden war es uns erstmals während der Überquerung möglich eine Mahlzeit zu uns zu nehmen.

Tag und Zeit: 20.08.2010 21.36 utc
Ort: 59° 00,560 N 57° 24,880 W
Wind: SE / 6 bft
Wetter: Nebel - Dunkel / 8,5° C
Wassertemperatur:    

Live dabei: wiederholte Drift aufgrund des sehr hohen Seegangs. Aufgrund der starken Rollbewegungen der „Gypsy Life“ habe ich starke Schmerzen in meinem durch den Sturz verletzten Rücken. Bisher zurückgelegt: 180 Seemeilen – bis zur Küste Grönlands noch 280 Seemeilen.


Tag und Zeit: 19.08.2010 02.04 utc
Ort: 57° 49,700 N 59° 25,384 W
Wind: SE / 6 bft
Wetter: Nebel - Dunkel / 7,6° C
Wassertemperatur:    

Live dabei: Fahrtunterbrechung wegen des starken Seegangs – mehrere Stunden Drift!


Tag und Zeit: 18.08.2010 13.29 utc
Ort: 56° 56,670 N 061° 18,000 W
Wind: E / 1-2 bft
Wetter: sonnig / 17,0° C
Wassertemperatur: Wasser 8,6 ° C  

Aufwiedersehen: Nach fast einem Jahr Aufenthalt in Kanada, verabschieden wir uns mit herzlichem Dank von allen Bewohnern Labradors und Neufundlands, die an unseren Abenteuern und Unternehmungen teilgenommen haben. Wir überqueren jetzt wieder den Nordatlantik nach Grönland.
Wer wissen will, wie es uns auf der Überfahrt ergeht und welche Abenteuer wir erleben, der kann unter der Überschrift „Live dabei“ im Logbuch und auf der Expeditionskarte die „Gypsy Life“ verfolgen.


Tag und Zeit: 13.08.2010 14.40 utc
Ort: 56° 32,518 N 061° 41,188 W
Wind: NW / 1-2 bft
Wetter: bewölkt / 6,9° C
Wassertemperatur: Wasser 8,5 ° C  

Treffen: wieder zurück in Nain angekommen, sind wir herzlich von den uns bekannten Einwohnern begrüßt worden. Unter anderem haben sich drei weitere Segelschiffe – zwei aus Kanada, eines aus den Vereinigten Staaten – im Hafen eingefunden. Bei einem abendlichen Treffen mit allen Crewmitgliedern wurden Erfahrungen und heitere Erlebnisse ausgetauscht.


Tag und Zeit: 05.08.2010 13.30 utc
Ort: 55° 00,431 N 058° 07,884 W
Wind: SE / 1-2 bft
Wetter: sonnig / 17,3° C
Wassertemperatur: Wasser 12,0 ° C  

Plagegeister: Die Temperaturen sind seit der vergangenen Woche kontinuierlich über + 10 °. Wir trauen uns zu behaupten, daß der Sommer begonnen hat. Strickjacken und Pullover können nun den T-Shirts weichen. Inzwischen sind jedoch Myriaden von Stechmücken geschlüpft. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als alle unbekleideten Hautstellen und den Kopf vor dem Abgriff der zahlreichen Mücken und Gnitzen zu schützen. Wir schützen uns durch ein Oberkörpernetz, das ähnlich wie ein weites Hemd getragen wird. Die Plagegeister sind hier in Labrador so aggressiv, daß sogar die Tierwelt in Panik gerät. Wir haben selbst miterlebt, wie ein Karibu zur Abwehr der Insekten in das Meer sprang.


Tag und Zeit: 02.08.2010 21.30 utc
Ort: 53° 34,017 N 055° 59,642 W
Wind: SW / 1-2 bft
Wetter: sonnig / 19,4° C
Wassertemperatur: Wasser 11,4 ° C  

Training: seit etwa eineinhalb Wochen habe ich mit Rückengymnastik begonnen und meine Schmerzen zu lindern und die Heilung zu fördern. Da ein Erfolg schneller als geplant eintrat, traute ich mich eine kleine Strecke von etwa acht Kilometern zu laufen. Natürlich verspürte ich noch Schmerzen – sie wurden aber mit steigender Körperwärme (schwitzen) geringer. Ich hoffe, daß ich bald vollkommen schmerzfrei bin, den bald muß die weite Etappe nach Grönland gefahren werden.


Tag und Zeit: 27.07.2010 08.41 utc
Ort: 50° 42,336 N 057° 21,040 W
Wind: SW / 2 bft
Wetter: Regenschauer / 15,6° C
Wassertemperatur: Wasser 16,2 ° C  

Hurricane: unsere ursprüngliche Absicht war, von Süd-Neufundland aus, den Atlantik zu den portugiesischen Azoren zu überqueren, um dann von dort aus Europa zu erreichen. Für die Atlantiküberquerung zu den Azoren hätten wir uns etwa 8 bis 10 Tage auf offener See befunden.
Doch haben dieses Jahr die Wirbelstürme ungewöhnlich früh eingesetzt. Mehrere Versuche anderer Bootseigner auf diese Route Europa zu erreichen, sind bereits mit Bootsverlust quittiert worden. Auf Grund dieser besonderen Verhältnisse erscheint uns das Risiko für diese Route zu hoch, zumal wir nur zu zweit Wache gehen können. So haben wir uns nach reiflicher Überlegung für die schwierigere Nordroute entschieden und hoffen, daß uns das Eis nicht zu einer zweiten Überwinterung zwingt.


Tag und Zeit: 24.07.2010 07.12 utc
Ort: 50° 42,336 N 057° 21,040 W
Wind: SW / 1-2 bft
Wetter: sonnig / 14,8° C
Wassertemperatur: Wasser 17,1 ° C  

Viking Trail: mit einem ausgeliehenem „Truck“ sind wir von Port au Choix über Main Brook nach Eddies Cove rund 350 Kilometer durch das Inland dem Viking Trail gefolgt. Hier erstrecken sich – soweit das Auge reicht - riesige Waldgebiete, die von zahlreichen Flüssen und Seen durchzogen sind. Bei unserer Erkundungsfahrt sind wir immer wieder auf Elche getroffen.


Tag und Zeit: 18.07.2010 19.14 utc
Ort: 50° 42,090 N 057° 21,285 W
Wind: SW / 1-2 bft
Wetter: Nebel / 11,2° C
Wassertemperatur: Wasser 16,2 ° C  

Ähnlichkeiten: Das Panorama der südlichen Labrador- und der Neufundlandküste hat manchmal Ähnlichkeit mit der schottischen Küste. Die Felsen sind hier bis zur Wasserlinie mit Bäumen und Sträuchern begrünt. Auch die Tiere – allen voran die Vogelwelt – nimmt an Vielfalt und Artenreichtum erheblich zu.


Tag und Zeit: 16.07.2010 15.10 utc
Ort: 51° 19,883 N 056° 42,127 W
Wind: SW / 5-6 bft
Wetter: sonnig / 9,8° C
Wassertemperatur: Wasser 12,0 ° C  

Ankunft: 1000 Seemeilen (1852 Kilometer) haben wir seit unserer Abfahrt in Nain zurückgelegt. Heute haben wir den Fischereihafen „Savage Cove“ in Neufundland erreicht. Meiner Rückenverletzung haben die starken Schiffsbewegungen der letzten Tage erheblich zugesetzt. Ich mußte die Fahrt stoppen, damit die enormen Schmerzen etwas abklingen können.


Tag und Zeit: 14.07.2010 20.40 utc
Ort: 52° 39,052 N 055° 49,654 W
Wind: NE / 1 bft
Wetter: Regen / 12,1° C
Wassertemperatur: Wasser 10,4 ° C  

Geisterstadt: am Ende des Fjordes - in der Nähe von Cape St. Michaels - trafen wir auf eine verlassene Fischersiedlung. Wir fanden Überreste von Fischernetzen, Fischsalz und vielem anderem in der Fischerei benötigtem Zubehör. Als jüngstes Verfallsdatum auf den Nahrungsmitteln, die wir in den Hütten fanden, konnten wir das Jahr 1989 erkennen. Wir schließen daraus, daß die Siedlung vor etwa 20 Jahren verlassen wurde.


Tag und Zeit: 13.07.2010 20.58 utc
Ort: 53° 34,017 N 055° 59,692 W
Wind: variabel / 1-2 bft
Wetter: sonnig / 21,4° C
Wassertemperatur: Wasser 11,2 ° C  

Nachbarschaft: schon beim Einlaufen in die heutige Ankerbucht haben mehrere Minkwale (Balaenoptera acutorostrata) unseren Kurs gekreutzt. Nachdem wir unsere Anker gesetzt hatten, kamen die Wale bis auf wenige Meter an die „Gypsy Life“ heran und wir konnten beobachten, wie sie nach kleinen Fischen jagten. Ein großartiges Erlebnis in unmittelbarer Nachbarschaft.


Tag und Zeit: 06.07.2010 22.34 utc
Ort: 53° 20,599 N 060° 23,784 W
Wind: NE / 1-2 bft
Wetter: bewölkt / 12,9° C
Wassertemperatur: Wasser 11,2 ° C  

Krankenhaus: nach dem heutigen langen Fahrtag (845 Seemeilen in 14 Stunden) haben Silvia und ich die Ortschaft "Goose Bay" erreicht. Noch in der selben Nacht transportierte mich ein hilfsbereiter Einwohner ins dortige Krankenhaus. Erste Untersuchungen deuten nicht auf eine Wirbelfraktur hin.


Tag und Zeit: 03.07.2010 20.27 utc
Ort: 54° 30,417 N 057° 22,033 W
Wind: NW / 2-3 bft
Wetter: Regen / 4,3° C
Wassertemperatur: Wasser 9,0 ° C  

Fehltritt: beim Übersteigen einer Felsspalte bin ich – vermutlich getäuscht durch eine Schattenspiegelung – mit einem Fuß ins Leere getreten und stürzte sehr heftig mit meinem Rücken gegen einen Stein. Nur unter großen Schmerzen schaffte ich es zurück zu unserem Expeditionsschiff „Gypsy Life“. Mit dem Satellitentelefon stehe ich derzeit mit einem deutschen Arzt in Verbindung, der mir Erste-Hilfe-Maßnahmen übermittelt. An dieser Stelle möchte ich ihm aufrichtigen Dank dafür sagen, daß er mir rund um die Uhr zur Verfügung steht. Ich muß jetzt das nächste Krankenhaus in der Goose Bay erreichen, um dort die Ausmaße meines Sturzes genau beurteilen lassen zu können. Eine Wirbelfraktur kann derzeit nicht ganz ausgeschlossen werden.


Tag und Zeit: 01.07.2010 14.00 utc
Ort: 55° 28,600 N 059° 44,100 W
Wind: E / 3-4 bft
Wetter: Regen / 2,5° C
Wassertemperatur: Wasser 8,4 ° C  

Sonderbar: mein derzeitiger Breitengrad (55°26,600 N) durchläuft etwa die Grenze zwischen Norddeutschland und Dänemark. Die Vegetation weist ab hier auch schon die unterschiedlichsten Laubgehölze wie Birken (Betula pendula) und Erlen (Alnus viridis) auf. Ganz anders verhält es sich mit den Temperaturen. Mitte Juni konnten wir noch Nachtfröste verzeichnen. Die Tagestemperaturen erreichen an einzelnen Tagen kurzzeitig 26°. Bis ins Flachland hinunter haftet noch immer der Schnee in den Bodensenken. Die Moorschneehühner (Lagopus lagopus), oder auch die Schneehaasen (Lepus timidus) sind noch immer zweifarbig (weiß-braun) getarnt. Ich habe den Eindruck, daß sonderbarer Weise der mir aus der europäischen Presse bekannte starke weltweite Temperaturanstieg hier offenbar nicht zum Tragen kommt. Die Wasseroberfläche ist noch immer mit drei Teilen einjährigem Eis (Eisbildung aus diesem Winter) bedeckt.


Tag und Zeit: 29.06.2010 07.30 utc
Ort: 55° 17,559 N 060° 23,401 W
Wind: NE / 3-4bft
Wetter: Nebel / 4,3° C
Wassertemperatur: Wasser 11,5 ° C  

Heiße Angelrolle: die Jagdsaison endete bereits am 31. März und unsere Fleischvorräte schwanden dahin. Jetzt sind wir natürlich sehr froh über die Versorgungsmöglichgkeiten mit frischem Fisch aus dem Meer. Der amerikanische Seesaibling (Salvelinus namaycush) ist aus seinen Überwinterungsplätzen – den Süßwasserseen – in das Meer zurückgewandert, um sich mit kleinen Fischen wieder zu stärken. Wenn man Glück hat und einen Schwarm dieser kampfstarken Salmoniden findet, glüht die Angelrolle. Mein schwerster Seesaibling wog 2,2 Kilogramm und war 60 cm lang. Geräuchert oder gebraten eine echte Gaumenfreude!


Tag und Zeit: 23.06.2010 10.45 utc
Ort: 55° 39,606 N 060° 26,429 W
Wind: SE / 1-2 bft
Wetter: sonnig / 11,4° C
Wassertemperatur: Wasser 10,9 ° C  

Idee: Da die Eissituation ständig durch die sich drehenden Winde zu eskalieren drohte, mußte mir schnell ein Fluchtmöglichkeit einfallen. So rief ich per Satellitentelefon einen Freund in der Ortschaft Nain an, der wiederum einen Bekannten in der nächsten Siedlung Hopedale hatte. Dieser Bekannte konnten von einem hohen Berg aus bessere Sicht auf die Eissituation bekommen. Durch dessen Informationen wagte ich mich durch das Eis und erreichte schließlich – geschützt durch Inselgruppen – offenes Wasser vor der Siedlung Hopedale.


Tag und Zeit: 22.06.2010 13.00 utc
Ort: 55° 39,806 N 060° 26,429 W
Wind: SE /1-2 bft
Wetter: Regen / 13,4° C
Wassertemperatur: 12° C  

Überraschend: Daß ich täglich – bedingt durch unsere missliche Lage – Seewetter- und Eisbericht über UKW-Funk verfolgte ist selbstverständlich. Daß die Wettervorhersage erheblich vom tatsächlichen Wetter abweicht, ist nicht nur mir, sondern auch der heimischen Bevölkerung bekannt. Eine Überraschung bot jedoch der Eisbericht! Laut Angabe „Satellitenfoto“ 4/10 Eisbedeckung (4 Teile Eis von 10 Teilen Wasser). Meine Beobachtungen vor Ort wiesen jedoch ein ganz anderes Ergebnis auf. Nach Kontaktaufnahme mit der Sendestation wurde der Eisbericht sofort auf 9/10 Eisbedeckung (9 Teile Eis von 10 Teilen Wasser) berichtigt. Auf dem Papier ein kleiner Fehler - für uns und auch andere eine lebensbedrohliche Situation.


Tag und Zeit: 14.06.2010 18.00 utc
Ort: 55° 45,675 N 060° 19,503 W
Wind: E / 4bft
Wetter: bewölkt / 5,6° C
Wassertemperatur: 5,4° C  

Desaster: Bei der Durchfahrt einer engen Inselpassage wurden wir durch das Packeis bedrohlich eingeklemmt. Strömung und Wind standen ungünstig, so daß unser Schiff brutalen Pressungen ausgesetzt war. In letzter Sekunde konnten wir noch den totalen Schiffsverlust verhindern. Ferner war im Vorschiff Salzwasser. Ursache war ein Wasserpflanzenstück, welches das Seeventil der Toilette blockierte. In der Nacht wurden wir noch dazu von einem heftigen Orkan mit Stärke um 11 bft heimgesucht. Das Desaster war perfekt.


Tag und Zeit: 11.06.2010 07.31 utc
Ort: 55° 32,100 N 060° 39,361 W
Wind: Windstill / 0 bft
Wetter: sonnig / 2,8° C
Wassertemperatur: 7,6° C  

Hoffnung: Der Packeisgürtel entlang der Küste ist unpassierbar geworden. Durch den anhaltenden Nord- und Ostwind hat sich das gesamte Eis mehrere Seemeilen breit an der Küste zusammengepresst. Wir sind zur Zeit vom Eis eingeschlossen und hoffen auf Änderung der Windrichtung. Bis jetzt sind wir von den gefährlichen Eispressungen verschont geblieben, doch wird der Abstand zwischen den weiß-blauen Kristallen und dem Smelnestahl bedrohlich kleiner. Schnelle Rettung kann Süd- oder Westwind bringen.


Tag und Zeit: 02.06.2010 10.45 utc
Ort: 56° 33,023 N 061° 41,430 W
Wind: NE / 2-3 bft
Wetter: teilbewölkt / 4,5° C
Wassertemperatur: 2,4° C  

Fernweh: Nach getaner Arbeit rund um das Schiff packt uns das Fernweh und das Zigeunerleben (GipsyLife) wird wieder beginnen. Wir versuchen, den entlang der Küste vorgelagerten, etwa 30 Seemeilen (55,56 Km) breiten Packeisgürtel, zu durchbrechen, um das offene Wasser zu erreichen.
Die Fahrtrichtung ist abhängig von Wind und Wetter. Leider wird die Berichterstattung für unbestimmte Zeit ausbleiben, da wir in nächster Zeit keine Siedlungen – bedingt durch das Packeis – anlaufen können. Sobald es uns gelingt, berichten wir umgehend von unseren Abenteuern.
Wer in dieser Zeit schnellere Infos haben möchte oder Kontakt zu uns aufnehmen will, kann dies über unser Satellitentelefon 008816/41432846 tun.

Ahoi
Die Pauls


Tag und Zeit: 26.05.2010 10.30 utc
Ort: 56° 33,023 N 061° 41,430 W
Wind: N / 5 bft
Wetter: bewölkt / 4,8° C
Wassertemperatur: 2,7° C  

Blockiert: Die Vorfreude an einem Kai ruhig liegen zu können war wohl etwas verfrüht. Die gesamte Bucht von Nain ist mit schwerem Packeis blockiert. Doch gelang es mir heute in Ufernähe eine schmale Rinne durch das Eis zu brechen um den Hafen zu erreichen. Jetzt gilt es alle Betriebsstoffe und Vorräte für die Weiterfahrt zu bunkern und alle Service- und Reparaturarbeiten rund um das Schiff durchzuführen.


Tag und Zeit: 23.05.2010 10.45 utc
Ort: 56° 42,500 N 061° 48,300 W
Wind: variabler Wind / 1 bft
Wetter: sonnig / 4,2° C
Wassertemperatur: 2,8° C Eis: 32 cm

Ausbruch: Nach 6-monatiger Gefangenschaft im Eis ist uns heute die Flucht ins offene Wasser gelungen. Fast zwei Tage kämpften wir uns durch das Packeis hindurch, um eine Strecke von etwa 3 Seemeilen (5,5 Kilometer) zu bewältigen. Jetzt halten wir Kurs auf den Hafen von Nain.


Tag und Zeit: .17.05.2010 15.41 utc
Ort: 56° 42,500 N 061° 48,300 W
Wind: SE / 1-2 bft
Wetter: bewölkt / 4,5° C
Wassertemperatur: 4° C Eis: 35 cm

Mastaufstellung: Die schlechten Wetterverhältnisse der letzten Zeit - Nebel, Niesel und Regen – beeinträchtigten die Weiterarbeiten am Stützsegel. Doch heute habe ich vieles aufholen können. Der Mast steht, die Wanten sind gestrafft und das Segel probehalber gehißt.


Tag und Zeit: 09.05.2010 98.41 utc
Ort: 56° 42,500 N 061° 48,300 W
Wind: variabler Wind / 2 bft
Wetter: bewölkt / 8° C
Wassertemperatur: 2,8° C Eis: 51 cm

Besorgnis: Nicht nur daß das Eis bis zu 40 cm tiefe Löcher aufweist, die durch dünne Eisschichten wie Fallgruben verdeckt sind, habe ich noch einen schwer gezeichneten (verletzten) Ursus americanus gesichtet. Der Bär zieht seine linke Pranke stark nach. Mühsam bewegt er sich durch den noch zum Teil tiefen Schnee. Ob die Verletzung durch Fremdeinwirkung wie Fehlschuß oder Kampf oder durch Krankheit entstanden ist, kann ich derzeit noch nicht genau bestimmen. Er bleibt aber in unmittelbarer Nähe unseres Schiffes, welches erhöhe Aufmerksamkeit von Silvia und mir abverlangt.


Tag und Zeit: 03.05.2010 11.45 utc
Ort: 56° 42,500 N 061° 48,300 W
Wind: variabler Wind / 1 bft
Wetter: bewölkt / 4,5° C
Wassertemperatur: 2,8° C Eis: 64 cm

Hoher Besuch: Wir haben heute begonnen unser Isolierungsmaterial (Moos und Äste) vom Gangbord und vom Vorschiff zu entfernen. In unsere Arbeit vertieft bemerkten wir gar nicht, daß wir beobachtet werden. Zwei Elche, die nur wenige Meter vom Schiff entfernt auf dem Eis stehen, schauen uns bei der Arbeit zu. Es ist eine Elchkuh mit einem Hängeohr und ein zweijähriges Jungtier. Sie lassen sich noch fotografieren und filmen und sind dann in ruhig in dem nahegelegenen Wald verschwunden.


Tag und Zeit: 27.04.2010 20.42 utc
Ort: 56° 42,500 N 061° 48,300 W
Wind: NE / 2-3 bft
Wetter: bewölkt / 1,8° C
Wassertemperatur: 3,0° C Eis: 72 cm

Aufgewacht: Die Tagestemperaturen klettern so langsam über den Gefrierpunkt. Unter dem Schnee hört man schon vereinzelt kleine Schmelzwasserbäche murmeln. Anlaß genug, daß der Schwarzbär (Ursus americanus) aus seiner Winterruhe erwacht ist. Der stark verschmutzte und noch etwas benommene Geselle ist nun auf Nahrungssuche.


Tag und Zeit: 19.04.2010 12.23 utc
Ort: 56° 42,500 N 061° 48,300 W
Wind: windstill /0 bft
Wetter: sonnigt / -11,9° C
Wassertemperatur: 0,9° C  

Frühlingsmerkmale: Die nächtlichen Temperaturen zwischen –15° und –18° lassen so schnell noch keine Frühlingsgefühle aufkommen. Doch die immer steiler stehende Sonne zeigt der Natur schon ihre ganze Kraft. Die Salweide (Salix caprea) hat schon ihre ersten „Kätzchen“. Das Tannenhuhn (Falicepenis canadensis) läßt den Balzruf ertönen. Auch die ersten Insekten sind schon ins Schiff eingeflogen. Vereinzelt ragen dunkle Felskappen aus dem Schnee hervor. Als erster Zugvogel ist die Schneeammer (Plectrophenax nivalis) eingetroffen. Für uns sind dies alles wichtige Merkmale, daß der Frühling nicht mehr lange auf sich warten lassen wird.


Tag und Zeit: 12.04.2010 11.23 utc
Ort: 56° 42,500 N 061° 48,300 W
Wind: NW /4-5 bft
Wetter: teils bewölkt / -3,5° C
Wassertemperatur: 1,8° C  

Konstruktion: Seit einigen Tagen beschäftige ich mich mit dem Bau eines Stützsegels, welches am Heck der „Gypsy Life“ plaziert werden soll. Die Konstruktion sieht vor, daß ein 4 Meter hoher Mast ein 5 m² großes Segel in den Wind hält. Die Aufgabe dieses Segels soll die Dämpfung der Schiffsrollbewegungen bei der „Fahrt durchs Wasser“ und bei „liegen vor Anker“ erfüllen. Meine Herausforderung liegt darin, alle benötigten Materialien vor Ort zu beschaffen. Für den Mast nehme ich einen von mir gefällten und bearbeiteten Baum. Sonstiges, wie Abspannseile, Haken und Schäkel gibt mein überdimensioniertes Ersatzteillager her. Nur das Segel wurde in St. Johns Neufundland bestellt.


Tag und Zeit: 08.04.2010 20.10 utc
Ort: 56° 42,500 N 061° 48,300 W
Wind: NW /1-2 bft
Wetter: bedeckt / 3,5° C
Wassertemperatur: 2,9° C  

Traurig: Dieser Tag mußte kommen. Nun ist es soweit! Ich mußte unseren Skidoo wieder abgeben. Über 2000 Kilometer fuhren wir mit diesem Motorschlitten durch die Wildnis Kanadas. Für Silvia und mich waren dies unvergeßliche Erlebnisse. Wir sind zwar noch von starkem Eis umgeben, doch die ständig steigenden Temperaturen sorgen dafür, daß das Eis nicht unbegrenzt haltbar bleibt. Bitte denken Sie daran, daß wir die Ortschaft Nain für die nächsten Wochen dadurch nicht erreichen können. Die Post wird für uns aufbewahrt.


Tag und Zeit: 04.04.2010 01.34 utc
Ort: 56° 42,500 N 061° 48,300 W
Wind: E /1-2 bft
Wetter: dunkel / -2,7° C
Wassertemperatur: 2,8° C  

Schlaf: Seit Mitte Dezember letzten Jahres mußte ich regelmäßig in der Nacht drei bis vier mal aufstehen, unseren Ofen kontrollieren und Holz nachlegen. Eine kräftezehrende Angelegenheit, wenn tagsüber harte Arbeit bei widrigen Wetterverhältnissen ansteht. Durch die nun etwas milderen Temperaturen schafft es der Ofen über die Nacht seine Wärme zu halten. Immer öfters kann ich nun nachts durchschlafen.


Tag und Zeit: 01.04.2010 11.34 utc
Ort: 56° 42,500 N 061° 48,300 W
Wind: windstill /0 bft
Wetter: sonnig / -6,4° C
Wassertemperatur: 1,4° C  

Viele Leser haben sich sicher schon gewundert, warum wir unseren Überwinterungsplatz für das Schiff so weit weg vom Ufer gewählt haben. Unsere Sorge galt schon damals den Eispressungen. Die Tide – im Durchschnitt 2 Meter – setzt das Eis unter gefährliche Spannungen. Immer näher bäumt sich das Eis in Richtung Schiff auf. Wir hoffen auf mildere Temperaturen. Ein Wettlauf mit der Zeit.


Tag und Zeit: 25.03.2010 11.24 utc
Ort: 56° 42,500 N 061° 48,300 W
Wind: E / 4-5 bft
Wetter: Schneefall / -2,8° C
Wassertemperatur: 0,9,° C Eis: 72 cm

Zuwachs: Mit Pickel und Schaufel habe ich aus dem Eis ein Loch gehoben, um genau die Dicke zu messen. 72 cm stark ist das Eis nun in unserer Bucht. Dieser Zuwachs resultiert aus den kalten Nächten vergangener Tage. Zusätzlich hat es heute Nacht 31 cm Neuschnee gegeben. Der Winter hat uns noch immer fest im Griff.


Tag und Zeit: 21.03.2010 23.10 utc
Ort: 56° 42,500 N 061° 48,300 W
Wind: NW /5-6 bft
Wetter: dunkel / -18,6° C
Wassertemperatur: 1,9° C  

Hartnäckig: Seit etwa drei Wochen haben wir überwiegend sonniges und ruhiges Wetter. Silvia und ich haben inzwischen mit dem Skidoo ausgedehnte Touren in die Wildnis unternommen. Die Sonne geht zur Zeit etwa um 6,30 Uhr (lokale Zeit) auf und gegen 20,10 Uhr unter. Manchmal schaffen es die Temperaturen über die Nullgrad-Grenze. Doch nachts können um die – 20 ° erreicht werden. Ich nehme an, daß wir in etwa die Halbzeit unseres Kanadawinters erreicht haben. Wir werden also noch einige Zeit in Eis und Schnee eingefroren bleiben.


Tag und Zeit: 17.03.2010 11.40 utc
Ort: 56° 42,500 N 061° 48,300 W
Wind: windstill /0 bft
Wetter: sonnig / -6,7° C
Wassertemperatur: 2,° C Eis: 59 cm

Markierung: Bei der Überfahrt nach Nain, um wieder einmal Frischkost (Obst und Gemüse) zu kaufen, sahen Silvia und ich an einer kleinen Inselecke eine Reihe kleiner Bäume aus dem Eis ragen. Wir verstanden sofort, daß dies ein Warnhinweis für Skidoo-Fahrer sein soll. Auch wenn uns nicht gleich das ganze Ausmaß der Gefahr bewußt war, passierten wir die Stelle mit großer Vorsicht.
Als wir uns in Nain danach erkundigten, erfuhren wir, daß genau an dieser Stelle sieben Motorschlitten und elf Menschen - darunter auch Kinder – im Eis eingebrochen sind. Alle haben überlebt, da der Wasserstand sehr gering war. Durch die Tidenströmung ist das Eis an dieser Ecke gebrochen und hat sich zu alem Übel auch noch übereinander geschoben. Das Wasser lief dann auf das untergeschobene Eis und wurde durch Schneeverwehungen an der Oberfläche getarnt. Eine „Fallgrube“ die nur schwer auszumachen war.


Tag und Zeit: 12.03.2010 14.20 utc
Ort: 56° 42,500 N 061° 48,300 W
Wind: NW /3-4 bft
Wetter: bewölkt / -2,8° C
Wassertemperatur: 2,1° C  

Treue: auch in diesem Jahr hält unser Hauptsponsor Smelne Yachtcenter trotz der ungünstigen ökonomischen Situation in Europa zu uns. Seit sieben Jahren leben wir permanent auf unserem Schiff, welches uns in 5500 Betriebsstunden 28276 Seemeilen weit sicher durch alle extremen Situationen geführt hat. Nur der außergewöhnlichen Qualität bis in das letzte Detail hinein haben wir es zu verdanken, daß wir bisher ohne Schäden alle unsere Expeditionen mit Erfolg beenden konnten. Wir danken dem Smelne Yachtcenter Team aus Drachten in den Niederlanden für seine „Treue“.


Tag und Zeit: 08.03.2010 11.45 utc
Ort: 56° 42,500 N 061° 48,300 W
Wind: NW /2-3 bft
Wetter: Schneefall / -3,2° C
Wassertemperatur: 1,8° C  

Der Bär geht um: da dieses Jahr die Packeisgrenze resultierend aus dem etwas milderen Winter sich nicht so weit aufs offene Meer ausdehnt, sind die Tiere auch in den vorgelagerten Inseln anzutreffen. Dadurch kommen die von Norden herunter wandernden Eisbären auch näher zu Siedlungen heran. Es wurden schon mehrere Schäden an Jagdhütten beklagt. Die hungrigen Bären drücken die Türen oder Fenster einschließlich der Rahmen ein, mit der Hoffnung etwas Nahrung zu finden. Bis jetzt blieben wir von einem solchen Besucher verschont, doch habe ich nicht weit von unserem Schiff entfernt Fährten des Ursus Maritimus gefunden.


Tag und Zeit: 28.02.2010 17.05 utc
Ort: 56° 42,500 N 061° 48,300 W
Wind: kein Wind
Wetter: sonnig / -4,0° C
Wassertemperatur: 2,1° C  

Geschafft: zwei Tage arbeitete ich nun schon an einem Pfad der durch Gestrüpp und Unterholz führte, um einen der höchsten Berge in der Nähe des Winterplatzes mit dem Skidoo zu erklimmen. Es galt auch extrem steile Auffahrten und zerklüftete Steilhänge zu bewältigen. Ziel dieser „Kletteraktion“ ist es, später einmal meinen Fans Bilder der kanadischen Weiten bei meinen Vorträgen zeigen zu können. Was ich gesehen habe war einmalig und bleibt für immer in meinem Gedächtnis tief verankert.


Tag und Zeit: 15.02.2010 14.03 utc
Ort: 56° 42,500 N 061° 48,300 W
Wind: NE /3-4 bft
Wetter: Regen / 2,9° C
Wassertemperatur: 1,2° C  

Monsun: in den vergangenen Tagen haben monsunartige Regenfälle die Landschaft und das Eis vollkommen verändert. Kleine eingefrorene Bäche leben zu nicht ungefährlichen Flüssen wieder auf.
Der Schnee ist teilweise so zurückgeschmolzen, daß der Boden und niedrig wachsenden Sträucher wieder zum Vorschein kommen. Auf dem Eis haben sich in verschiedenen Buchten - hervorgerufen auch durch die starken Winde - riesige bis zu 80 cm tiefe Süßwasserseen gebildet. Nain ist für uns derzeit nicht erreichbar.


Tag und Zeit: 08.02.2010 23.10 utc
Ort: 56° 42,500 N 061° 48,300 W
Wind: NW /5-6 bft
Wetter: bedeckt / -8,2° C
Wassertemperatur: 0,9° C  

Selbstgemacht: Ich beschäftigte mich schon seit längerem mit Zuschnitt und Zusammennähen von Lederstücken, die dann noch mit Fell versehen eine warme Pelzmütze ergaben. Ich verwendete dafür Waschbär- (procyon lotor) und Biberfell (castor fiber), die ich beide in Nain gekauft hatte. Diese beiden Tierarten haben durch ihren ständigen Aufenthalt am und im Wasser eine gut wärmende Unterwolle. Meine „Kreation“ ist sicherlich keine Meisterleistung des Kürschnerhandwerks, doch hier geht Nutzen vor Schönheit.


Tag und Zeit: 03.02.2010 16.20 utc
Ort: 56° 42,500 N 061° 48,300 W
Wind: NW /5-6 bft
Wetter: Schneetreiben / -23,4° C
Wassertemperatur: 0,3° C  

Frisch: Silvia und ich sind heute mit Skidoo und Transportschlitten nach Nain gefahren, um Diesel, Benzin und Proviant zu holen. Auf der letzten zu überfahrenden Eisfläche wehte der Wind so stark, daß sich Schneewehen bis zu einem Meter Höhe auftürmten. Die Sicht betrug weniger als zehn Meter und die Temperaturen, verstärkt durch den Wind (wind chill), - 45°. Ich schaffte es nur zwei Fotos zu machen, ansonsten wären mir die Finger erfroren. Silvia mußte bei schwierigen Passagen den Schlitten anschieben. Auf dem eisigen Untergrund wurden ihr durch heftige Böen mehrmals die Füße weggerissen. Trotz guter Vorsorge erlitt ich durch die Kälte, verstärkt durch den Fahrtwind Erfrierungen im Gesicht.


Tag und Zeit: 30.01.2010 12.04 utc
Ort: 56° 42,500 N 061° 48,300 W
Wind: NW /5-6 bft
Wetter: Schneesturm / -12,4° C
Wassertemperatur: 0,9° C  

Schnee: Ich kann mich noch genau an meine aktive Winterdienstzeit erinnern, als bei mehr als 20 cm Neuschnee das Chaos ausbrach. Zur Zeit freue ich mich auf jede Schneeflocke, denn sie erhöht unseren Windschutz rund um den Bug der „Gypsy Life“ fast auf zwei Meter. In dieser Nach hat es in geschützten Lagen etwa 60 bis 80 cm hoch geschneit. Jetzt erst genießen wir den Vorteil unseres Schneewalls, der uns die durch den starken Wind verstärke (wind chill) )Eiseskälte vom Schiff fernhält, damit es nicht mehr so stark über die Nacht hinweg einfriert.


Tag und Zeit: 21.01.2010 14.00 utc
Ort: 56° 42,500 N 061° 48,300 W
Wind: NW /2 bft
Wetter: bewölkt / -18,3° C
Wassertemperatur: 0,7° C Eis: 40 cm

Danke: seit dem Bau unseres Floßes plage ich mich mit einem Gelenkkapselriss im rechten Knie und einer Sehnenscheidenentzündung am rechten Arm herum. Da ich mich in den letzten Wochen schonen konnte, hat sich mein Knie zunehmend gebessert. Weil ich jedoch täglich gezwungen war, die Motorsäge zu benutzen, um Eis und Holz zu schneiden, konnte die Entzündung im Arm bisher nicht abheilen. Erst durch die hilfreiche Unterstützung einiger Bewohner von Nain bin ich auf dem Weg zur Besserung. Sie versorgten uns mit trockenen Brennholz und kulinarischen Leckerbissen wie Moorschneehühnern (lagopus lagopus) und Karibufleisch. Herzlichen Dank von Silvia und mir an alle Menschen in Nain, die uns so fürsorglich und hilfreich unterstützen.


Tag und Zeit: 18.01.2010 13.10 utc
Ort: 56° 42,500 N 061° 48,300 W
Wind: NW /2 bft
Wetter: sonnig / -14,0° C
Wassertemperatur: 0,4° C  

Mit über 100 Km/h rauschte ich mit meinem Skidoo über das Eis und habe wohlbehalten die Ortschaft Nain erreicht. Mit meinem 150 PS starken Motorschlitten flog ich regelrecht über die Eisflächen hinweg. Für einen alten Motorradfahrer wie mich, war das ein Riesenspaß – für einen „Labradorianer“ wahrscheinlich reichlich verrückt


Tag und Zeit: 16.01.2010 23.45 utc
Ort: 56° 42,500 N 061° 48,300 W
Wind: NW /10-11 bft
Wetter: Schneesturm / -13,0° C
Wassertemperatur: 0,7° C  

Orkan: Heute Nacht sind wir von einem sehr schweren Schneesturm heimgesucht worden. Der von uns mühselig errichtete Wind- und Schneefang vor dem Bug der „Gypsy Life“ hat standgehalten. Unsere „Smelne“ hat wieder einmal einer großen Herausforderung getrotzt. Am Schiff ist kein Schaden entstanden.


Tag und Zeit: 12.01.2010 15.32 utc
Ort: 56° 42,500 N 061° 48,300 W
Wind: NW / 5-6 bft
Wetter: Schneesturm / 8,4° C
Wassertemperatur: 0,8° C  

Misslungen: Ich versuchte heute mit dem Skidoo den Ort Nain zu erreichen. Zwar behinderte ein Schneesturm die Sicht erheblich, doch stellte er für mich kein Problem dar. Nain war nach einer Fahrt von 13 Kilometern in Sichtweite. Die Eisdecke auf den letzten Kilometern wies aber noch immer große, eisfreie Flächen auf. Ich kehrte um. Nach den uns übermittelten Informationen aus Nain hat man von Nain aus versucht, das Eis zu überqueren. Auch dieser Versuch soll mißlungen sein. Der Fahrer konnte sich retten, das Skidoo ist im Eis eingebrochen und versunken.


Tag und Zeit: 10.01.2010 13.42 utc
Ort: 56° 42,500 N 061° 48,300 W
Wind: NE / 2-3 bft
Wetter: sonnig / -14,4° C
Wassertemperatur: 0,3° C  

In letzter Sekunde: Nach der täglichen Eissägearbeit um das Schiff herum stellten wir fest, daß zwei Eisenrohre, die unter der Wasserlinie einmünden, zugefroren waren. Es dauerte mehrere Stunden bis wir die Rohre endlich eisfrei hatten. Wir waren sehr froh, daß wir das Problem rechtzeitig erkannten und keine Wasserschäden durch Frostrisse entstanden waren. Um künftige Frost-Probleme zu verhindern haben wir Plastikschläuche von außen in die Rohröffnungen geschoben. Sie sollen künftig die eisbrechende Kraft in den Rohren verhindern.


Tag und Zeit: 06.01.2010 12.00 utc
Ort: 56° 42,500 N 061° 48,300 W
Wind: E / 6-8 bft
Wetter: Dauerregen / +2,0° C
Wassertemperatur: 1,3° C  

Nervenstärke: Die anhaltenden milden Temperaturen und der Dauerregen stellen für die "Gypsy Life" und ihre Crew eine Zerreißprobe dar. Das Schiff ist zwar in seiner Ankerbucht weiterhin von starkem Eis eingeschlossen, doch ist das Eis noch immer nicht tragfähig genug, um die großen Wassergebiete mit dem Skidoo sicher passieren zu können. Das Erreichen der Ortschaft Nain ist aussichtslos. Unsere Vorräte nehmen ab. Unter diesen Umständen ist es uns derzeit auch nicht möglich, die zugeschickte Post zu beantworten. Man möge uns dies verzeihen.


Tag und Zeit: 29.12.2009 20.00 utc
Ort: 56° 42,500 N 061° 48,300 W
Wind: NW / 4-5 bft
Wetter: Schneefall / -6,9° C
Wassertemperatur: 0,8° C Eis: 20 cm

Einbruch: da wir schon seit längerer Zeit die Ortschaft Nain nicht erreicht haben mußte ich auf die Jagd gehen. Ich streifte zusammen mit unserem Hund Ratz mehrere Stunden - ausgerüstet mit Schneeschuhen, Gewehr und warmer Kleidung - durch den Wald der näheren Umgebung. Erst bei Einbruch der Dunkelheit gelang es mir durch den guten Spürsinn von Ratz einen etwa 26 Kilogramm schweren Baumstachler (Erethizon dorsatum) zu erlegen. Nach der Versorgung des Wildbrets habe ich den Abtransport mit dem Skidoo übernommen. Bei der Überfahrt der gefährlichen Kannte Land – Eis passierte es: aufgrund der fortschreitenden Dunkelheit gelang es mir nicht die richtige Eisscholle auszuwählen, die das Gewicht des Skidoos, von Ratz, mir und der Jagdbeute tragen konnte. Der Motorschlitten brach auf seiner Hinterseite plötzlich im Eis ein und versank bis zur Höhe der Sitzbank. Nur auf Grund meiner Geistesgegenwart und meinen Erfahrungen aus meiner früheren Motocross-Rennfahrerzeit ist es mir gelungen, aus dieser bedrohlichen Situation zu entkommen. Ich verlegte mein ganzes Gewicht nach vorne und gab Vollgas. Der enorm starke Motor arbeitete sich durch das Wasser und durch die Eisbrocken wieder nach oben auf das sichere Eis.


Tag und Zeit: 27.12.2009 14.00 utc
Ort: 56° 42,500 N 061° 48,300 W
Wind: E / 1 bft
Wetter: sonnig / -6,9° C
Wassertemperatur: 1,0° C Eis: 20 cm

Ausflug: zum ersten Mal sind Silvia, unser Hund Ratz und ich mit unserem neuen Gefährt über die verschneite Wildnis in die Ferne gefahren. Über zugefrorene Seen, durch Wald und die Weiten der Tundra bahnten wir uns durch teilweise bis zu 1,30 Meter hohen Schnee unseren Weg. Wir sahen ein Elchpaar (Alces alces) und einige Ketten von Schneehühnern (Lagopus mutus). Nach etwa drei Stunden und vierzehn zurückgelegten Kilometern beendeten wir unsere Fahrt und kehrten wieder in unser schwimmendes, warmes Heim zurück.


Tag und Zeit: 24.12.2009 - Heiliger Abend 15.55 utc
Ort: 56° 42,500 N 061° 48,300 W
Wind: W / 2 bft
Wetter: bewölkt / -7,0° C
Wassertemperatur: 0,5° C  

Silvia und Harald Paul sind derzeit auf Grund der Wetterbedingungen in Labrador von jeglicher Kommunikation in der Ortschaft Nain abgeschnitten. Sie wenden sich daher über Satellitentelefon an alle Leser ihrer Webseite und an ihre Freunde, Sponsoren und Förderer um ihre besten Wünsche zu übermitteln.
Hören Sie hier, was Ihnen Silvia und Harald Paul mitzuteilen haben.


Tag und Zeit: 21.12.2009 12.00 utc
Ort: 56° 42,500 N 061° 48,300 W
Wind: E /5-6 bft
Wetter: Regen / 2,0° C
Wassertemperatur: 0,6° C  

Schwierige Situation: Ein Wetterumschwung macht fast alle Vorbereitungen für den frostigen Winter zunichte. Ein mehrtägiger Dauerregen läßt unsere Moos-Isolierung auf Vorschiff und Gangbord vollkommen zusammenfallen. Der Weg für unsere Versorgung ist vollkommen abgeschnitten, denn der Regen und die warmen Temperaturen lassen das immerhin schon 17 cm dicke Eis dahinschmelzen. Ich versuche mit unserem leeren Schlauchboot im Schlepptau das Eis dennoch zu überqueren, um etwas Brennholz und Süßwasser für die Notversorgung zur "Gypsy Life" zu transportieren. Die Ortschaft Nain zu erreichen ist zur Zeit aussichtslos.


Tag und Zeit: 14.12.2009 23.10 utc
Ort: 56° 42,500 N 061° 48,300 W
Wind: NW /1 bft
Wetter: dunkel / -20,9° C
Wassertemperatur: 0,5° C Eis: 5 cm

Fest: Mit etwa 4 bis 5 cm Eisdecke ist unser Schiff über Nacht fest eingefroren. Es ist sehr schwierig und gefährlich, die Versorgung mit Brennholz und Süßwasser aufrecht zu erhalten. Das Eis ist noch nicht stark genug, um all das Gewicht tragen zu können.


Tag und Zeit: 09.12.2009 21.30 utc
Ort: 56° 42,500 N 061° 48,300 W
Wind: NW /1-2 bft
Wetter: dunkel / -8,0° C
Wassertemperatur: 0,5° C  

Die Fahrt über Land mit Schneemobil und vollbeladenem Schlitten mißglückte. Die zu überwindenden Berge waren mit Schneewehen von manchmal mehr als 2,50 Meter Schnee unpassierbar. Wir haben erneut alles auf dem Floß verladen. Nur unserer „Smelne“ mit ihrem starken Yanmar-Motor ist es zu verdanken, daß wir gegen die starke Tidenströmung unser gesamtes Material heil an unseren Überwinterungsplatz transportieren konnten.


Tag und Zeit: 07.12.2009 16.42 utc
Ort: 56° 37,420 N 061° 40,090 W
Wind: NW /3-4 bft
Wetter: sonnig / -6,5° C
Wassertemperatur: 1,2° C  

Verfehlt: obwohl wir auf günstigen Wind – dadurch niedrige Wellen - gewartet hatten, mußten wir den Transport des Schneemobils auf dem Floß abbrechen. Das aufspritzende Wasser der immer größer werdenden Wellen fror an Skidoo und Schlitten so stark fest, daß das zunehmende Gewicht das Floß immer weiter unter Wasser drückte. Wir retteten uns mit dem Floß auf einen Sandstrand. Von hier aus ist es hoffentlich möglich, die Fahrt zu Land bis zum Überwinterungsplatz aufzunehmen.


Tag und Zeit: 07.12.2009 11.10 utc
Ort: 56° 32,600 N 061° 41,208 W
Wind: NW /3 bft
Wetter: bewölkt / -8,0° C
Wassertemperatur: 1,5° C  

Das Wetter hatte sich gebessert und so konnten wir unser Schneemobil endlich in Nain auf unser Floß verladen. Wir haben es sorgfältig in Kunststoffolie verpackt, um es vor dem Salzwasser zu schützen. Erst nachdem der heftige Wind nachgelassen hatte, konnten wir heute Morgen Nain verlassen, um das Schneemobil zu unserem Winterplatz zu bringen.


Tag und Zeit: 02.12.2009 21.49 utc
Ort: 56° 39,780 N 061° 44,089 W
Wind: NW / 9-10 bft
Wetter: Schneesturm / -1,5° C
Wassertemperatur: 1,5° C  

Nach sechzehn Tagen harter Arbeit ist es uns endlich gelungen, unser Floß ( es ist 8 Meter lang und 3,50 Meter breit geworden) ins Wasser zu ziehen. Mit unserem Floß wollen wir heute unseren Motorschlitten zum Überwinterungsplatz transportieren. Leider mußten wir unsere Fahrt nach Nain wegen des zur Zeit tobenden Schneesturms mit Windstärken um 9 – 10 bft abbrechen. Wir mußten notankern und haben versucht, hinter einer Insel Schutz zu suchen. Der Orkan tobte um das Floß und es wurde gleich dem ersten Tauglichkeitstest unterzogen.


Tag und Zeit: 26.11.2009 09.34 utc
Ort: 56° 42,539 N 061° 48,250 W
Wind: E / 2 bft
Wetter: bewölkt / -1,5° C
Wassertemperatur: 1,0° C  

Wegen Auswirkungen von Finanzkrise und Missmanagement sehen wir für das nächste Jahr das Projekt Abenteuer Kanada stark gefährdet. Die Zahlungsunfähigkeit eines unserer Partner bringt uns in erhebliche Schwierigkeiten – näheres unter Aktuelles: Überleben in Wildnis und Finanzkrise


Tag und Zeit: 18.11.2009 01.25 utc
Ort: 56° 39,811 N 061° 44,057 W
Wind: NW / 9-10 bft
Wetter: sternenhimmel / -3,5° C
Wassertemperatur: 1,0° C  

Die Prüfung: Am heutigen Nachmittag frischte der Nordwest-Wind auf und so nahmen wir von unserer Besorgungsfahrt nach Nain Abstand. Wir kehrten um und wollten wieder unseren sicheren Ankerplatz erreichen. Doch der Sturm wurde so stark, daß wir für die „Gypsy Life“ einen anderen windgeschützten Platz suchen mußten. Der Wind rüttelte heftig an unserer Schutzhütte um den Persenning und das Holzgestell knackte verdächtig – doch unsere Seilverzurrung hielt stand. Sogar das Moos blieb auf seinem Platz. Wir hatten es vorsorglich mit Süßwasser benetzt, damit es auf dem Deck festfrieren konnte. Den Sturm haben wir ohne Schaden überstanden. Laut dem Seewetterbericht waren die Wellen 3 bis 5 Meter hoch. Das Versorgungsschiff nach Nain blieb aus.


Tag und Zeit: 17.11.2009 13.44 utc
Ort: 56° 42,525 N 061° 48,202 W
Wind: W / 1-2 bft
Wetter: bedeckt / -2,0° C
Wassertemperatur: 4,2° C  

Floßbau: Unser Floß macht Fortschritte. Alle benötigten Bäume haben wir bereits gefällt und die Hälfte davon ist schon gerückt, aus dem Wald gezogen und nebeneinander gelagert. Der „Stapellauf“ ist voraussichtlich am 2. Dezember. Dieser Vollmondtag bringt das Tiedenhochwasser (Springtide) nahe an unser Floß, sodaß wir es möglichst einfach und mit geringem Kraftaufwand ins Wasser ziehen können.


Tag und Zeit: 11.11.2009 11.32 utc
Ort: 56° 42,522 N 061° 48,202 W
Wind: W /2-3 bft
Wetter: sonnig / -3,2° C
Wassertemperatur: 4,2° C  

Floßbau: Wir haben mit dem Bau eines Floßes (8 Meter lang und 4 Meter breit) begonnen. Mit dem Auftriebskörper wollen wir das Schneemobil samt Schlitten über den Wasserweg zu unserem Überwinterungsplatz befördern. Wir rechnen mit einer Bauzeit von etwa zwei Wochen.


Tag und Zeit: 05.11.2009 20.10 utc
Ort: 56° 32,600 N 061° 41,208 W
Wind: W /3-4 bft
Wetter: sonnig / 3,0° C
Wassertemperatur: 4,2° C  

Helfende Hände: Ab Mitte November stellt das Frachtschiff seine Versorgungsfahrten ein. Lebensmittel und wichtige Versorgungsgüter können wegen der erwarteten Eismassen nicht mehr mit dem Schiff nach Nain transportiert werden. Wichtige Postsendungen werden dann nur noch per Luftfracht zugestellt. Aus diesem Grund versuchen wir uns jetzt ausreichend mit Wintervorrat einzudecken. Ein „Truck“ und hilfsbereite Bewohner von Nain unterstützen uns bei dieser Aktion.


Tag und Zeit: 03.11.2009 14.11 utc
Ort: 56° 42,500 N 061° 49,700 W
Wind: SE /4 bft
Wetter: bewölkt / -3,0° C
Wassertemperatur: 4,8° C  

Um unsere Versorgung und Fortbewegung in dieser Wildnis im kommenden Winter aufrecht erhalten zu können, wurde uns schnell klar, daß wir dafür ein besonderes Kettenfahrzeug benötigen. Die Firma „Smelne Yachtcenter“ ermöglichte uns den Kauf eines etwa 350 Kilogramm schweren und 150 PS starken Motorschlittens. Ohne solche technische Unterstützung wäre man hier bei etwa 1,50 bis 2 Meter Schneehöhe und ca. –25 ° Durchschnittstemperatur hoffnungslos verloren. Wir bedanken uns beim „Smelne Yachtcenter“ für diese außerordentliche Unterstützung.


Tag und Zeit: 26.10.2009 12.10 utc
Ort: 56° 41,318 N 061° 46,715 W
Wind: NW /4-5 bft
Wetter: sonnig - Schneefall / -9,3° C
Wassertemperatur: 3,0° C  

Ohne Moos nichts los: Schneefälle, starker Wind und sinkende Temperaturen zwingen uns unsere „Kuchenbude“ zu isolieren. Zur Zeit lösen wir sackweise Moose und Flechten aus dem gefroren Boden um damit den Raum zwischen dem errichteten Holzverschlag und der Zeltbahn zu hinterfüllen und zu dämmen.


Tag und Zeit: 21.10.2009 11.24 utc
Ort: 56° 32,584 N 061° 46,205 W
Wind: NE /2-3 bft
Wetter: bewölkt - Schneeregen / 2,1° C
Wassertemperatur: 5,4° C  

Hervorragender Service: Aufgrund unserer jahrelangen Erfahrungen mit der Firma Whisper Power haben wir uns inzwischen an guten Service gewöhnt. Trotzdem ist es unserem Partner wieder einmal gelungen uns durch großes Engagement und hervorragenden Service zu überraschen.
So ist es Whisper Power doch tatsächlich in kürzester Zeit gelungen dringend erforderliche Ersatzteile in eines der entlegensten Gebiete Ostkanadas zu bringen. Eine logistische Meisterleistung - meinen Dank von der M/S „Gypsy Life“!


Tag und Zeit: 17.10.2009 10.22 utc
Ort: 56° 40,318 N 061° 46,715 W
Wind: SW /3-4 bft
Wetter: sonnig / -2,9° C
Wassertemperatur: 6,2° C  

Adrenalin: Seit unserer Ankunft in Kanada hatten wir bisher 29, teilweise sehr nahe Kontakte mit Schwarzbären (ursus americanus). Eine Begegnung mit diesen Tieren in freier Wildbahn gehört für uns zwischenzeitlich fast zum Alltag. Heute, erlebten wir zum ersten Mal die Attacke eines Kraftpakets um 450 bis 500 Kilogramm. Meister Petz führte uns seine Schnelligkeit und Angriffslust drastisch vor Augen.
In unübersichtlicher Landschaft, am Rande eines kleinen Sees, trafen wir in einer Entfernung von 30 bis 40 Schritten urplötzlich aufeinander. Ohne große Vorankündigung startete der Bär stark schnaubend einen Angriff. Den ersten Schuß meines Gewehres feuerte ich in die Luft – keine Reaktion. Der zweite Schuß ging vor seine Pranken – der aufspritzende Kies machte ihn unsicher. Erst der dritte Schuß in den Kies stoppte die Attacke und er suchte das Weite. Ich hatte noch zwei Patronen im Gewehr. Das war knapp – Adrenalin pur.


Tag und Zeit: 13.10.2009 03.00 utc
Ort: 56° 42,500 N 061° 49,600 W
Wind: NW /1 bft
Wetter: Nebel / -2,3° C
Wassertemperatur: 5,0° C  

Heute in den frühen Morgenstunden ließen uns starke Kratzgeräusche am Rumpf des Schiffes aus dem Schlaf schrecken. Unsere erste Befürchtung, daß ein Bär unser Schiff entern will, hat sich zum Glück nicht bestätigt. Eine kleine Robbe hatte sich in der Lackierung des Schiffs gespiegelt und war der Meinung einen Artgenossen anzutreffen.


Tag und Zeit: 10.10.2009 08.42 utc
Ort: 56° 42,500 N 061° 49,600 W
Wind: SW /3- 4 bft
Wetter: Nebel+Schneeregen / +2,3° C
Wassertemperatur: 5,0° C  

Der Kamin raucht: der vor drei Wochen bestellte Holzofen „Hunterstove“ wurde mir von Goosbay nach Nain per Flugzeug geliefert. Wir haben ihn in der offenen Pflicht installiert und mit dem von uns geschlagenen Holz befeuert. Eine Elchkuh kam ganz nahe ans Schiff und beäugte neugierig den stark rauchenden Kamin.


Tag und Zeit: 06.10.2009 16.30 utc
Ort: 56° 40,315 N 061° 46,719 W
Wind: NE / 4 bft
Wetter: Regen+Schneefall / +2,6° C
Wassertemperatur: 7,0° C  

Winterplatz: Trotz des unangenehmen Wetters sind wir heute mit dem Bau der Elemente für unsere Schutzhütte auf dem Heck der „Gypsy Life“ fertig geworden. Wir stehen nun vor der Aufgabe die doch sehr schwer gewordenen Teile vom Wasser aus am Schiff zu montieren.


Tag und Zeit: 01.10.2009 16.00 utc
Ort: 56° 32,601 N 061° 41,210 W
Wind: NE /3-4 bft
Wetter: bewölkt / +6,0° C
Wassertemperatur: 7,0° C  

Nain: Auf mysteriöse Weise wurde die „Gypsy Life“ im Hafen von Nain auf der Backbord-Seite im Heckbreich erheblich beschädigt. Das Strukturtau war eingerissen und die Eisenkante stark deformiert. Zweieinhalb Tage dauerte die Reparatur, um unserem Schiff sein schönes Aussehen zurückzugeben.


Tag und Zeit: 29.09.2009 16.00 utc
Ort: 56° 40,315 N 061° 46,719 W
Wind: NE / 1-3 bft
Wetter: bewölkt / +5,4° C
Wassertemperatur: 7,0° C  

„Abenteuer Kanada“: Immer wieder werden die unterschiedlichsten Fragen zu unserem Projekt Abenteuer Kanada an uns herangetragen. Daher möchten wir zum Verständnis für dieses Unternehmen unsere Absichten zusammenfassen: Wir machen diese Reise und leben in der Wildnis, um unsere Kenntnisse über das Leben und Überleben im Einklang mit der Natur zu erweitern und zu erlernen. Nach unserer Meinung kann nur derjenige die Natur schützen und respektieren, der die Fähigkeiten besitzt, in ihr uneingeschränkt zu existieren. Unsere Bilder und Schilderungen der unberührten Natur sollen Sie dazu anregen, für Sie selbst zu entscheiden, inwieweit Sie in Ihrem persönlichem Umfeld die Natur schützen können. Als Ergebnis sehen wir somit einen sofort wirkenden und kostenlosen Naturschutz für uns alle. Unser Wunsch wäre es, dies auch an unsere nachkommenden Generationen weiterzugeben.


Tag und Zeit: 24.09.2009 20.00 utc
Ort: 56° 32,698 N 061° 41,200 W
Wind: SW / 1-2 bft
Wetter: Sonne / +11,0° C
Wassertemperatur: 7,0° C  

Nain: Nun endlich, nach vierzehn Tagen Verwaltungsarbeit, Anträgen und Warten auf die Bescheide ist es uns gelungen alle Formulare und Genehmigungen für unseren Aufenthalt in Kanada unter Dach und Fach zu haben.


Tag und Zeit: 23.09.2009 15.00 utc
Ort: 56° 40,315 N 061° 46,719 W
Wind: E / 2 bft
Wetter: Regen / +5,2° C
Wassertemperatur: 7,0° C  

Winterplatz: Wir haben die ersten zwei Holzwände für unsere Schutzhütte fertig. Wegen des Dauerregens mußten wir die Arbeit leider einstellen. Inzwischen haben wir hier eine Postadresse eingerichtet, von der wir alle zwei bis drei Wochen die Post abholen können. Die Adresse lautet:
Harald Paul M/S Gypsy Life
General Delivery
Nain, NL AOP 1LO Canada

Wer also möchte kann uns jederzeit mal schreiben – die Winternächte hier oben sind sehr lang!


Tag und Zeit: 21.09.2009 20.00 utc
Ort: 56° 40,315 N 061° 46,719 W
Wind: SW / 1-2 bft
Wetter: sonnig / +13,0° C
Wassertemperatur: 8,0° C  

Winterplatz: Gestern um die Mitternachtsstunde weckte uns das Geheul eines Wolfes (canis lupus). Er war sehr nahe und klar und deutlich zu hören. Mein Versuch, ihn durch wolfsähnliches „Gejaule“ zur Näherung zu überlisten, scheiterte kläglich.
Heute unternahm ich aufgrund der derzeitigen günstigen Windverhältnisse mit dem Schlauchboot eine erste Erkundungsfahrt. Vor mir eröffneten sich riesige, weite Landschaften, die nur durch lange Tagesmärsche bewältigt werden können.


Tag und Zeit: 16.09.2009 10.00 utc
Ort: 56° 40,315 N 061° 46,719 W
Wind: W / 2 bft
Wetter: sonnig / +1,0° C
Wassertemperatur: 7,0° C  

Unser Winterplatz ist gefunden. Wir haben bereits die ersten Holzstangen aus dem nahegelegenen Wald geschlagen. Mit diesen wollen wir eine Schutzhütte um den Persenning auf unserem achterlichen Schiff bauen. Erste Nachtfröste sind die Vorboten des nahenden Winters.


Tag und Zeit: 14.09.2009 10.15 utc
Ort: 56° 40,315 N 061° 46,719 W
Wind: E / 3 bft
Wetter: bewölkt / +2,5° C
Wassertemperatur: 7,0° C  

Wir haben leichten Schneefall und sind dabei uns einen geeigneten Platz für unsere Überwinterung in Kanada zu suchen. Nach Auskunft der einheimischen Bevölkerung haben wir im Winter überwiegend Winde aus Südwest, West und Nordwest zu erwarten und mit einer Schneehöhe um 2 Meter und einer Eisdicke zwischen 1,00 und 1,30 Meter zu rechnen. Die Temperaturen sollen um die – 45 ° liegen. Eine logistisch gute Vorbereitung auf die Wintermonate ist für uns jetzt überlebenswichtig.


Tag und Zeit: 08.09.2009 15.00 utc
Ort: 56° 32,597 N 061° 41,201 W
Wind: NW / 5-6 bft
Wetter: sonnig / +5,4° C
Wassertemperatur: 7,0° C  

Wir haben die Siedlung Nain erreicht. Hier wollen wir für die Dauer unseres Aufenthalts die Einreisebedingungen klären. Bisher sind alle Kanadier sehr freundlich und außerordentlich hilfsbereit! Drei Gebäude der historischen Herrnhuter Mission Hebron (unser letzter Aufenthaltsort) wurde am 10. September durch einen Brand zerstört. Niemand wurde verletzt und das ehemalige Missionsgebäude wurde nicht beschädigt


Tag und Zeit: 04.09.2009 12.02 utc
Ort: 58° 12,286 N 062° 37,319 W
Wind: W / 4-5 bft
Wetter: sonnig / +8,6° C
Wassertemperatur: 4,0° C  

Hebron, die alte deutsche Missionsstation, wird derzeit von einer Inuit-Familie betreut, die uns herzlich als erstes deutsches Schiff empfangen hat.
In den Alpen Europas grasen Kühe, hier in Labrador grasen die Schwarzbären (ursus americanus). Wir haben schon mehr als zehn gesichtet. Einer stand mir sogar Auge in Auge gegenüber.


Tag und Zeit: 31.08.2009 08.33 utc
Ort: 58° 37,124 N 062° 47,699 W
Wind: SW / 1 bft
Wetter: sonnig / +2,6° C
Wassertemperatur: 4,0° C  

Die „Gypsy Life“ mit ihrer Besatzung Harald und Silvia Paul hat nach einem Marathon von 467 Seemeilen ihr Ziel Kanada - gezeichnet von variablen Winden und schweren Kreuzseen – erreicht. Die „Gypsy Life“ hat als bisher kleinstes deutsches Motorschiff diese Prüfung mit Bravour bestanden. In den 71 Stunden Fahrzeit von Grönland nach Kanada kränkte das Schiff 136 800 mal von Steuerbord nach Backbord mit einer Schräglage von 25° bis 45°. Das Abfangen der hierdurch entstehenden körpereigenen Fliehkräfte gilt als Schwerstarbeit. Nach der Überquerung des Nordatlantiks kann nun das „Abenteuer Kanada“ beginnen. Wir bedanken uns bei unseren Sponsoren, Freunden und Förderern und allen die unsere Fahrt auf unserer Webseite oder durch die Berichterstattung in den Magazinen '"Yachtvision" und "Motorboot-Magazin Boote" begleiten.
Herzliche Grüße nach Europa
Die Pauls


Tag und Zeit: 28.08.2009 07.00 utc
Ort: 61° 59,818 N 049° 41,300 W
Wind: NE / 3-4 bft
Wetter: Nebel / +3,5° C
Wassertemperatur: 5,2° C  

Wir haben Paamiut (Frederikshab) im Kuannersooq-Fjord erreicht. Hier ist unser Ausgangspunkt für die Überquerung nach Nord Labrador (Kanada). Die Küste Labradors ist etwa 440 Seemeilen entfernt. Für die Überfahrt planen wir ca. 70 Stunden ein.


Tag und Zeit: 23.08.2009 11.00 utc
Ort: 61° 19,745 N 048° 41,763 W
Wind: N-NW / 10-12 bft
Wetter: Regen / +5,4° C
Wassertemperatur: 5,0° C  

Trotz eines sehr gut geschützten Ankerplatzes zwischen den Bergen haben Orkanböen mit Windstärken um 12 bft unser Schlauchboot mitsamt dem Außenbordmotor umgedreht. Der Motor und die Ausrüstung wurden vollständig unter Wasser gedrückt. Dank der wasserdichten Packsäcke von Ortlieb blieb die Ausrüstung trocken. Der Außenbordmotor konnte ebenfalls wieder instand gesetzt werden und ist wieder voll funktionsfähig.


Tag und Zeit: 21.08.2009 07.00 utc
Ort: 60° 57,267 N 048° 09,787 W
Wind: W / 7-9 bft
Wetter: sonnig / +9,0° C
Wassertemperatur: 7,0° C  

Bei der Umrundung einer Felsengruppe bei „Indre Kitsigsut“ dreht eine Monsterwelle die "Gypsy Life" so stark auf die Steuerbordseite, daß die seitlichen Scheiben unter Wasser waren. Zum Glück gab es keinen Wassereinbruch oder Schaden. Dank unserer routinierten Vorsorge blieb alles an seinem Platz.


Tag und Zeit: 17.08.2009 10.00 utc
Ort: 60° 33,596 N 045° 55,328 W
Wind: SW / 1 bft
Wetter: bewölkt /+12,3° C
Wassertemperatur: 7,0° C  

Ich hatte mir mein Kreuz verrenkt und so mußte ich mir eine Woche Zwangspause verordnen. Inzwischen bin ich wieder fit und es geht weiter durch die Fjorde Südwest-Grönlands.


Tag und Zeit: 11.08.2009 20.44 utc
Ort: 60° 08,925 N 044° 17,267 W
Wind: SE / 7 bft
Wetter: Regen / +6,8° C
Wassertemperatur: 4,0° C  

Wir hatten großes Glück! Die Innenpassage von Kap Farvel ist seit einer Woche nahezu eisfrei. Dadurch konnten wir geschützt das Kap durchfahren. Wir haben seit Wochen die erste bewohnte Siedlung erreicht. In Aappilattoq (ca. 200 Einwohner) wurden wir freundlichst empfangen.


Tag und Zeit: 09.08.2009 20.23 utc
Ort: 60° 03,415 N 043° 10,272 W
Wind: NE / 2 bft
Wetter: Regen / +9,1° C
Wassertemperatur: 6,4° C  

Heute begegneten wir mitten auf dem Ozean (60.13710,- 042.5262) zwei exzentrischen Amerikanern auf einem winzigen Freizeitfischerboot. Nur um einen „Rekord“ aufzustellen, wollen sie mit dem „kleinsten Motorboot“ den Nordatlantik überqueren.
Zur Zeit befinden wir uns auf der südlichsten Wetterstation Grönlands im Prinz-Christian-Sund. Dort wollen wir die Wetter- und Eissituationen der vergangenen Jahre erfragen. Wir wurden hier sehr herzlich aufgenommen!


Tag und Zeit: 07.08.2009 06.00 utc
Ort: 61° 47,173 N 042° 10,952 W
Wind: NW / 2 bft
Wetter: bewölkt / +7,3° C
Wassertemperatur: 5,7° C Eis: 2-3/10

In den letzten Tagen haben wir einige verlassene und verfallene Siedlungen passiert. Besonders augenfällig war für uns die Tierarmut in dieser Region entlang der Ostküste Grönlands. In zwei Tagen wollen wir das berüchtigte Kap Farvel umfahren.


Tag und Zeit: 30.07.2009 21.11 utc
Ort: 64° 19,851 N 040° 32,284 W
Wind NE / 2 bft
Wetter: sonnig / +8,3° C
Wassertemperatur: 5,0° C Eis: 5-6/10

Auf dem Weg von Angmagssalik zur Fritjof-Nansen-Halbinsel sichteten wir mehrere Schulen von Grönlandwalen. Wir befinden uns derzeit in einem absolut unbewohnten Gebiet in unberührter Natur.


Tag und Zeit: 27.07.2009 10.00 utc
Ort: 65° 38,864 N 037° 33,911 W
Wind: N / 4 bft
Wetter: sonnig / +13° C
Wassertemperatur: 6,0° C  

Gestern haben wir mit begeisterten Naturliebhabern aus Österreich eine 70 Seemeilen Exkursion durchs Eis rund um Angmagssalik unternommen. Heute versorgten wir uns im Hafen mit Frischkost und bunkerten 1393 Liter Diesel. Für Morgen planen wir unsere Weiterfahrt entlang der Ostküste nach Süden.


Tag und Zeit: 23.07.2009 13.55 utc
Ort: 65° 38,865 N 037° 33,891 W
Wind: NE / 9 bft
Wetter: Nebel / +2,3° C
Wassertemperatur: 9,0° C  

Als wir uns gestern Abend im Sonnenschein 52 Seemeilen vor Grönland befanden, sahen wir uns schon als Gewinner. Dann änderte sich jedoch urplötzlich das Wetter. Orkanwind und vorher nicht angekündigtes Packeis machten die Fahrt zum Horrortrip. Insgesamt benötigten wir für die 380 Seemeilen 51 Stunden. Mannschaft und Schiff befinden sich jedoch in guter Verfassung.


Tag und Zeit: 22.07.2009 21.13 utc
Ort: 65° 44,660 N 034° 01,296 W
Wind: SW / 3 bft
Wetter: sonnig / +9,1° C
Wassertemperatur: -  

Land in Sicht! Gegen 21,00 utc kam die Ostküste Grönlands in Sicht. Es ist sonnig und vor uns treiben sehr große Eisberge. Die Überfahrt war sehr hart. Silvia konnte mich erst nach 120 Seemeilen ablösen – rauhe See bei Windstärken um 7 bft zehrte an unseren Kräften. Wir haben bisher 266 Seemeilen zurückgelegt. Die Küste liegt nur noch 52 Seemeilen von uns entfernt.


Tag und Zeit: 21.07.2009 08.22 utc
Ort: 66° 08,519 N 023° 34,694 W
Wind: NE / 5-6 bft
Wetter: sonnig / +11,0° C
Wassertemperatur: 9,0° C  

Auf nach Grönland! Wir wollen versuchen in die Nähe von Angmagssalik zu gelangen. Wir erwarten dort etwa 40 bis 50 Prozent Eisbedeckung.


Tag und Zeit: 18.07.2009 12.00 utc
Ort: 66° 21,834 N 022° 47,052 W
Wind: kein Wind / 0 bft
Wetter: sonnig / +12,0° C
Wassertemperatur: 9,0° C  

Die Sonne lacht und die „Gypsy Life“ ankert in einer idyllischen Bucht umgeben von Wasserfällen. Wir bereiten alles für die Überfahrt nach Grönland vor.


Tag und Zeit: 15.07.2009 12.00 utc
Ort: 66° 01,447 N 021° 39,518 W
Wind: NE / 5-6 bft
Wetter: Nebel / +6,2° C
Wassertemperatur: 9,0° C  

Um uns herum dichter Nebel und Regen. Inzwischen haben wir beim Expeditionsschiff „Gypsy Life“ alle erforderlichen Wartungsarbeiten vorgenommen. Den fälligen Yanmar Kundendienst bei unserer Hauptmaschine habe ich selbst durchgeführt. Bei unserer Inspektion hat sich herausgestellt, daß die Schiffsheizung defekt ist.


Tag und Zeit: 11.07.2009 11.20 utc
Ort: 66° 33,500 N 016° 00,000 W
Wind: NE / 2 bft
Wetter: diesig / +12,4° C
Wassertemperatur: 6,0° C  

Die „Gypsy Life“ hat den nördlichen Polarkreis erreicht. Etwa zwanzig Weißschnauzendelfine (lagenorhynchus albirostris) begleiteten uns und begutachteten neugierig unser Schiff.


Tag und Zeit: 08.07.2009 09.30 utc
Ort: 65° 31,578 N 013° 40,408 W
Wind: kein Wind / 0 bft
Wetter: sonnig / +17,0° C
Wassertemperatur: 6,0° C  

Wir liegen in der einsamen Bucht Brünavik an der Osteite Islands vor Anker. Es ist sehr sonnig und der Schwell bewegt die „Gypsy Life“ sachte auf und ab.


Tag und Zeit: 03.07.2009 22.58 utc
Ort: 64° 43,871 N 014° 21,918 W
Wind: NE / 5-6 bft
Wetter: Nebel / +6,4° C
Wassertemperatur: 10,0° C  

Nach 43 Stunden und 255 Seemeilen erreichten wir den Berufjördur Fjord in Island. Wir haben starken Nebel und keine Landsicht.


Tag und Zeit: 02.07.2009 04.00 utc
Ort: 62° 09,134 N 007° 10,263 W
Wind: N / 2-3 bft
Wetter: Nebel / +11,5° C
Wassertemperatur: 12,0° C  

In dichtem Nebel verlassen wir unter Radar Westmanhaven (Faröer) um die ca. 260 Seemeilen nach Island zurückzulegen.


Tag und Zeit: 27.06.2009 10.02 utc
Ort: 61° 31,854 N 006° 46,658 W
Wind: E / 3-4 bft
Wetter: sonnig / +16,2° C
Wassertemperatur: 13,0° C  

Nach 178 Seemeilen und ca. 28 Stunden Fahrzeit wurde die Insel "Sydarö" der "Faröer Inselgruppe" erreicht. Die Sichtung von vier Orcas machte diese Überfahrt zu einem unvergesslichen Erlebnis.


Tag und Zeit: 23.06.2009 17.20 utc
Ort: 59° 58,589 N 001° 15,722 W
Wind: SE / 2 bft
Wetter: sonnig / +15,0° C
Wassertemperatur: 12,0° C  

Nach 71 Seemeilen und ca. 12 Stunden Fahrzeit erreichten wir die Shetland Islands bei besten See- und Wetterbedingungen.


Tag und Zeit: 20.06.2009 16.30 utc
Ort: 59° 16,063 N 002° 52,654 W
Wind: N / 3 bft
Wetter: sonnig / +13,4° C
Wassertemperatur: 12,0° C  

Auf der Insel Westray halten wir Ausschau nach Papageientauchern (fratercula arctica). Wir entdecken große Kolonien dieser zur Zeit brütenden Vögeln, die hier auch "comics of the cliffs" genannt werden.


Tag und Zeit: 16.06.2009 18.05 utc
Ort: 58° 57,000 N 003° 17,527 W
Wind: NE / 8 bft
Wetter: sonnig / +14,4° C
Wassertemperatur: 11,0° C  

Heute haben wir Stromness, einen kleinen Hafen auf der Insel Mainland auf den Orkney Islands erreicht. Wir benutzten die Gelegenheit um Frischkost und Wasser zu bunkern.


Tag und Zeit: 15.06.2009 12.37 utc
Ort: 58° 39,000 N 005° 00,000 W
Wind: NE / 5-6 bft
Wetter: sonnig / +11,5° C
Wassertemperatur: 11,0° C  

Cape Wrath, Nord-West-Schottland. Durch den Nordostwind und die starke Strömung nach Osten entstand eine steile und kurze See. Sie forderte Mannschaft und Material wieder einmal alles ab.


Tag und Zeit: 12.06.2009 13.02 utc
Ort: 58° 01,149 N 005° 25,537 W
Wind: NW / 2 bft
Wetter: sonnig / +12,2° C
Wassertemperatur: 12,1° C  

Bei unserem Ankerplatz zwischen den "Sommerinseln" hat uns ein befreundetes Ehepaar aus Deutschland besucht und unsere Vorräte mit frischen Lebensmitteln ergänzt. Auf einer gemeinsamen Entdeckertour erkundeten wir die Naturschöneheiten dieser Inselwelt. Immer wieder wurden wir von Tümmlern begleitet.


Tag und Zeit: 09.06.2009 18.00 utc
Ort: 57° 42,233 N 005° 40,698 W
Wind: NE / 2-3 bft
Wetter: sonnig / +11,1° C
Wassertemperatur: 12° C  

Auf unserem Angkerplatz bei Loch Gairloch haben uns Fischotter besucht. Täglich können wir vom Schiff aus Robben beobachten. Neugierig schwimmen sie ganz nahe an die "Gypsy Life" heran.


Tag und Zeit: 03.06.2009 12.11 utc
Ort: 56° 50,544 N 005° 07,312 W
Wind: SW / 2 bft
Wetter: sonnig / +21,2° C
Wassertemperatur: 16° C  

Wir haben den Caladonian Canal verlassen und fahren mit der "Gypsy Life" entlang der schottischen Westküste nach Norden. Am Ufer der Movern Penisula habe ich uns zum Abendessen eine wunderschöne Meerforelle (68 cm, 4,1 kg) geangelt.


Tag und Zeit: 24.05.2009 12.00 utc
Ort: 57° 29,120 N 004° 14,930 W
Wind: NW / 6-7 bft
Wetter: sonnig / +16° C
Wassertemperatur: 14° C  

Heute haben wir den Caladonian Canal erreicht und fahren durch den Canal nach West-Schottland. Da nach den neuesten Meldungen in Grönland derzeit mit 70 % bis 80 % Polarpackeis zu rechnen ist, werden wir uns länger an den schottischen Küsten aufhalten.


Tag und Zeit: 19.05.2009 07.00 utc
Ort: 57° 28,477 N 001° 46,575 E
Wind: W-SW / 3 bft
Wetter: bedeckt / +11° C
Wassertemperatur: 09° C  

Während der Überfahrt von Harlingen (NL) nach Peterhead starke Süd-West-Winde mit 6 bft. Ich wurde Seekrank und spuckte mir meine Seele aus dem Leib. Silvia hat mich voll ersetzt. Wir haben die 374 Seemeilen in 66 Stunden zurückgelegt.


Tag und Zeit: 15.05.2009 10.10 utc
Ort: 53° 05,841 N 005° 50,295 E
Wind: E / 2 bft
Wetter: bewölkt / +13° C
Wassertemperatur: 13° C  

Nach intensiver Vorbereitungszeit ist nun endlich der lang ersehnte Abfahrtstermin greifbar.
Heute um 12,15 Uhr nimmt das Expeditionsschiff „Gypsy Life“ und ihre Crew Silvia, Harald und Hund Rats die Fahrt nach Kanada von Grou in Friesland (Nordholland) auf. Zu Beginn unseres Abenteuers möchten wir uns recht herzlich bei unseren Sponsoren und allen helfenden Händen bedanken, die wesentlich zum Erfolg unserer Reise beitragen. Unser besonderer Dank gilt Manfred Deiler, Bernhard Neumeier, Siegfried Klas, Reinhard Galonske und dem Team der Raiffeisenbank Weil.
Allen Internetbesuchern und Magazinlesern wünschen wir spannende und gute Unterhaltung bei „Abenteuer Kanada“.


Ihr Skipper Harald Paul


 
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Impressum
© Harald und Silvia Paul Expeditionen & Entdeckertouren Tel.: 00(31)623/460688; 00(49)171/6211590 oder Sat-Tel: 008816/41432846